| Gewässerschutz

Europäische Kommission legt Vorschlag zur Überarbeitung der Nitratrichtlinie vor

Die Europäische Kommission hat einen Vorschlag zur Überarbeitung der EU Nitratrichtlinie veröffentlicht, um die Verwendung von Dünger aus Tierdung zu erleichtern. Einen entsprechenden Entwurf hat sie am 19. April 2024 veröffentlicht und in einem vierwöchigen Konsultationsverfahren um Stellungnahme gebeten.
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Ziel des Vorschlags der Europäische Kommission (KOM) ist, die Verwendung von biobasierten Düngemitteln und Stickstoff zu fördern, der durch die Behandlung und Verarbeitung von Dung gewonnen wird; im Fachjargon „Recovered Nitrogen from manure“ (RENURE) genannt. Die Verwendung von Dung und verarbeiteter Gülle in der Landwirtschaft soll die Abhängigkeit des europäischen Agrarsektors von schwankenden Mineraldüngerpreisen verringern und Nährstoffkreisläufe schließen. Dazu schlägt die KOM eine Änderung der sogenannten Nitratrichtlinie vor, die 1991 eingeführt wurde, um die Wasserqualität in der EU zu schützen und zu verhindern, dass Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen das Grund- und Oberflächenwasser verunreinigt. Die Richtlinie soll dahingehend geändert werden, dass der Einsatz von RENURE über den festgelegten Grenzwert von 170 Kilogramm Stickstoff pro Hektar hinaus erlaubt wird. Damit folgt die KOM der Forderung mehrerer Mitgliedstaaten und einer Resolution des Agrarausschusses des Europäischen Parlaments, den Landwirten den Einsatz von RENURE-Düngemitteln zu erleichtern. Umweltverbände lehnen den Vorschlag der KOM jedoch wegen der Risiken für die Gewässer ab. (UV)

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